zur Geschichte..
Im VEB Horch Kraftfahrzeug Werk Zwickau wurden 1954/55 von den ersten Karosseriebauerlehrlingen nach dem Krieg 24 Stück Tretautos vom Typ Horch F9 als Gesellenstück gefertigt. 18 Stück davon wurden 1955/56 im Rahmen der Konsumgüterproduktion verkauft. Der Spediteur Paul Schütze aus Zwickau kaufte eines dieser Tretautos für seinen Enkel Christian und baute es um. Die Karosserie wurde längs und quer aufgeschnitten und um jeweils 14 cm verlängert und verbreitert. Somit entstand ein Kinderauto für zwei Kinder und Platz für einen MAW-Motor und ein zusätzliches Getriebe. Bedingt, durch das erhöhte Gewicht durch die Einbauten im Heck des Fahrzeuges, wurde die Hinterachse Hartgummibereift.
Dieses neue Miniauto erregte im Raum Zwickau großes Aufsehen. Auch zu den jährlichen Maidemonstrationen fuhr Christian stolz mit. Es wurde auch als Schleppfahrzeug, um Freunde mit Fahrrädern auf einen nahen gelegenen Berg zu ziehen, eingesetzt. Ein kundiger „Monteur“ musste aber auch immer in der Nähe sein.
Das Fahrzeug war mit kurzen Unterbrechungen fast bis Ende der 1990er Jahre im Einsatz.
Hersteller: | VEB Kfz-Werk Horch / Paul Schütze, Spedition |
Modellname: | Horch F 9 mit MAW-Motor |
Inventarnummer: | 0096 |
Ort: | Zwickau/Sa. |
Land: | DDR |
Zeit/Epoche: | 1955/56 |
Länge: | 168 cm |
Breite: | 78 cm |
Höhe: | 63 cm |
Karosserie: | Stahlblech |
Fahrgestell: | Winkel-Stahlrahmen |
Räder: | Stahlscheibenräder, vorn Luftbereift, hinten Hartgummi |
Antrieb: | MAW, Zweitaktmotor mit Kickstarter,49,5 ccm |
Getriebe: | Schaltgetriebe mit drei Vorwärtsgängen, Rollenkette auf Hinterrad. |
Leistung: | 1,3 PS |
Elektrik: | 6 Volt Motorradbatterie |
Höchstgeschwindigkeit: | max. 35 km/h |
Zustand: | stark bespielter Originalzustand |
Ausstattung: | Stoßstangen, vorn und hinten, Windschutzscheibe, Scheinwerfer und Rücklichter, elektrisch, 2-klang Fanfare mit Ball, Armaturenbrett mit Tacho und Zündschloß, Rückspiegel. |