Horch – F9

zur Geschichte..

Lothar Kahle befand sich im August 1954 im letzten Jahr seiner dreijährigen Lehrzeit als Karosserieklempner im VEB Audi Kraftfahrzeugwerke Zwickau. Nachdem die 1945 von der Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) befohlene Demontierung der beiden Zwickauer Automobilfabriken Horch und Audi abgeschlossen war, begann ein aufopferungsvoller Aufbau des alten Horch Werkes. Lothar Kahle war einer der ersten Lehrlinge die hier 1952 ihre Lehre beginnen durften. Kurz vor der Gesellenprüfung, bekamen sie den Auftrag, ein Tretauto für Kinder zu entwerfen. Der Entwurf von Lothar Kahle, eine Anlehnung an den in der Entwicklung befindlichen Horch F9, wurde für alle Lehrlinge als Gesellenstück ausgewählt. Man bekam das benötigte Material und 48 Arbeitsstunden (eine Woche) für ein Fahrzeug vorgegeben. Von den 24 Lehrlingen schafften es nur sechs, die Bedingungen, auch in der vorgegebenen Qualität, zu erfüllen. Diese Sechs durften ihr Gesellenstück mit nach Hause nehmen. Der Rest blieb in der Lehrwerkstatt und wurde vom nächsten Lehrlingsjahrgang fertig gestellt und dann als Konsumgut verkauft.