NAETHER

Name:Ernst Albert Naether
Ort/Land:Zeitz / Deutschland
Sonstiges:Ernst Albert Naether (1825 - 1894) wurde zum Begründer der bis heute erfolgreichen Kinderwagenindustrie. 1846 übernahm Ernst Albert Naether die väterliche Stellmacherei in der Judengasse 2 in Zeitz. Am Anfang baute er verschiedene Pferdewagen im traditionellen Stil. Später kamen Ziegenbockwagen (Breaks) für die Kinder wohlhabender Bauern dazu. Die ersten Kinderwagen zum Ziehen wurden auch gebaut. Bereits 1852 war er auf der Leipziger Messe mit seinen ersten Kinderziehwagen vertreten. Es wird überliefert, dass er neun Kinderziehwagen aneinandergebunden hat und mit diesen zu Fuß die ca. 50 km bis zur Messe nach Leipzig zurückgelegte. Der Erfolg belohnte seinen Einsatz. Mit großer Energie und unternehmerischem Geschick baute er seine Firma immer weiter aus. Bis kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt Zeitz zum größten Zentrum der Kinderwagen- und Holzwarenfabriken in Deutschland und Europa. Es entstanden mehr als 12 Kinderwagenfirmen. Trotz dieser großen Konkurrenz blieb das Unternehmen bis zum Zweiten Weltkrieg das größte und erfolgreichste der Branche. Kinderwagen aus Zeitz wurden in ganz Europa verkauft. Um 1880 erschien, nach dem Ziegenbockwagen das nächste Kinderfahrzeug, der „Eisrenner“. Ab 1914 folgten die ersten Holländer oder auch “Selbstfahrer“ genannt. Die Tretautos erlebten ihre Premiere Mitte 1926. Es folgten rund zehn verschiedene Modelle, die bis heute, neben den Holländern, zu den besten Kinderfahrzeugen zählen. Die Tretautos wurden nur bis 1934 gefertigt und die Holländer bis 1939. Danach musste die Produktion kriegsbedingt umgestellt werden. 1950 wurde das Unternehmen enteignet, die Produktionsanlagen gingen wie mehre andere Firmen in Zeitz auf den VEB ZEKIWA über. Fast jeder, der in der DDR geboren wurde, hat in einem ZEKIWA-Kinderwagen seine ersten Jahre verbracht.